Krippe
In der
Auferstehungskirche ist vom Heiligen Abend bis Epiphanias eine Kuolt-Krippe zu
sehen, die aus Südtirol stammt.
Nach
den Gottesdiensten und Konzerten besteht die Möglichkeit, die Krippe zu
betrachten.
Aufmerksamen
Beobachtern ist in den letzten Jahren nicht entgangen, dass diese Krippe immer
wieder in Bewegung gerät:
Anfangs
befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Futterkrippe mit Christuskind, Maria
und Josef ein Teelicht, das zunächst die Hirten anlockt. Ab dem
ersten Weihnachtsfeiertag drängen sie sich immer näher und dichter an die
Krippe heran, während die Könige am
Rande der Szenerie noch unterwegs sind.
Der
Silvesterabend ist vom Jahresrückblick und Bilanzieren des vergangenen Jahres
geprägt. Die Hirten drehen sich um und kehren in ihren Alltag zurück.
Währenddessen haben sich von Gottesdienst zu
Gottesdienst nach und nach die Könige
auf den Weg gemacht. Diese seltsamen heidnischen Magier und Sterndeuter repräsentieren die damals bekannten drei
Erdteile oder Lebensalterstufen und damit die ganze
Welt, die am Epiphaniastag (Heilig Drei König) ihren
Platz an der Krippe findet.
Wenn ich eine Krippe betrachte, dann nehme ich mir Zeit, das
Wunder der Menschwerdung Gottes zu bestaunen.
Dann entdecke ich mich auch in Maria oder Josef, in Ochs und
Esel, in den Hirten und Königen, in der Futterkrippe oder gar dem Stall selbst.
„Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren, und
nicht in dir: Du bliebest doch in alle Ewigkeit verloren“ dichtete Angelus Silesius (Schlesischer Engel), eigentlich Johannes
Scheffler, deutscher Arzt, Priester und Dichter (1624 - 1677).
Es geht im Betrachten der Weihnachtsgeschichte vor einer
Krippe letztendlich um uns Menschen, damit wir an der (Licht-)Quelle des Lebens
sehend werden.
Dieses
Glaubenszeugnis besingen wir, wenn wir in der Weihnachtszeit vor einer Krippe
meditieren und beten und dabei das Ende des Liedes „Ich steh an deiner Krippen
hier“ (Evang. Gesangbuch 37) singen oder summen bzw.
brummen:
„So lass mich doch dein Kripplein
sein; komm, komm und lege bei mir ein
dich und alle deine Freuden.“